Fachartikel

Spätsaat mit Mais

Bevorzugt. Gelesene Inhalte anzeigen Zu Favoriten hinzufügen
Ein Fehler ist aufgetreten. Bitte versuchen Sie es später erneut.

Eine Spätsaat mit Mais Ende Mai oder im Juni dient meistens der Futtergewinnung. Der spät gesäte Mais sollte in der Lage sein, noch einen guten Kolben mit ausreichend Stärke zu bilden.

Was ist generell bei der späten Aussaat zu beachten? 

  • Es muss genügend Bodenfeuchte zur Keimung, zum Längenwachstum und zur Blüte vorhanden sein. Sehr trockene Böden zur Aussaat schließen sich damit aus.
  • Die Sorten müssen eine zügige Jugendentwicklung und eine gute Hitzetoleranz aufweisen.
  • Die Reifezahl muss zu der noch zur Verfügung stehenden Wärmesumme passen (die Sorte muss noch Stärke einlagern).
  • Die Bestandesdichte sollte etwas niedriger gewählt werden (bessere Abreife, geringerer Konkurrenzdruck).

Ob eine Spätsaat gelingt, stellt sich meistens erst nach der Ernte heraus. Nicht jedes Jahr erzielen die frühen Sorten einen ausreichenden TS-Gehalt. Am Standort Apensen in Niedersachsen erreichte der Spätsaatversuch in 3 von 5 Jahren im Schnitt einen TS-Gehalt über 30 %. Gibt es im Sommer und Herbst etwas kühlere Phasen, leidet der TS-Gehalt und die Leistung der Sorten extrem, wie z.B. in den Jahren 2021 und 2024 (Abbildung 1). 

Fängt die kalte Jahreszeit häufig recht früh an, sollte die gewählte Sorte deutlich frühreifer als die normal angebauten Sorten sein. Als Faustzahl sind bei einer sehr späten Aussaat mindestens 40 – 60 Reifeeinheiten früher zu wählen. Ab einer Aussaat Ende Mai sollte die Reifezahl bereits geringfügig reduziert werden.

Später als am 20.Juni sollte kein Mais mehr gelegt werden. Die Tage werden dann immer kürzer und der Mais bekommt nicht mehr genügend Wärmesumme und Sonnenstrahlung. Leistungsstärker ist eine Spätsaat Anfang Juni.

Wird eine Spätsaat durchgeführt, muss sicher sein, dass die Maispflanzen länger auf diesem Standort stehen bleiben können. Die Ernte wird trotz früherer Reifezahlen circa 4-6 Wochen später sein, da sich der Stoffwechsel und damit der Stärkeaufbau im Herbst wegen der kürzeren Tage und der kühlen Temperaturen verlangsamt. Gerade bei Spätsaaten lohnt es sich, mit der Ernte zu warten, bis die Pflanzen den vorhandenen Zucker in Stärke umgewandelt haben. Im Jahr 2019 hatte die Spätsaat nach ein paar schönen Tagen Ende Oktober mehr Stärke und deutlich weniger Restzucker als die Normalsaat mit einem früheren Erntetermin bei gleichem TS-Gehalt. 

Pioneer hat mit der Sorte P7179 (ca. S 170) eine seit vielen Jahren bekannte spätsaatgeeignete Sorte. Seit letztem Jahr empfehlen wir die Sorte P72847 (ca. S 180) für die Spätsaat mit einem verbesserten Trockenmasseertrag. Die mitgetestete mittelfrühe Sorte P83224 lag aufgrund ihres hohen Stärkegehaltes im TS-Gehalt auf dem Niveau der frühen Sorten. Die Restpflanze wird hier deutlich feuchter gewesen sein. Sie empfiehlt sich für die Aussaat bis Ende Mai auf warmen, feuchten Lagen.

Landwirtin im Feld

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit unserem Newsletter

Die wichtigsten Nachrichten rund um Mais direkt in Ihr Postfach. Jetzt Newsletter abonnieren und alle News als Erste/r erhalten! 

Newsletter abonnieren