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Verticillium im Raps

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Die Gefahr lauert in engen Fruchtfolgen und sie ist der Grund, warum Raps höhere Erträge auf erstmaligen Rapsanbauflächen oder mit sehr weiten Fruchtfolgen bringt: Verticillium longisporum. Die Krankheit wird allgemein Verticillium-Rapswelke genannt, obwohl der in Österreich verbreitete Name „Stängelstreifigkeit“ diese Krankheit besser beschreibt, da eine echte Welke nicht auftritt.

Verticillium im Raps ist eine Fruchtfolgekrankheit. Es gibt kein direkte Bekämpfungsmöglichkeit. Je häufiger Raps angebaut wird, desto höher steigt der Krankheitsdruck. Ertragsverluste von bis zu 30 – 50 % können auftreten. Es gibt Sortenunterschiede aber keine offizielle, deutsche Beschreibung dieser Sorteneigenschaft. Tolerante Sorten helfen, den Krankheitsdruck auf dem Feld niedrig zu halten. Dieses ist umso wichtiger, je enger die Fruchtfolge wird.

Der Pilz überdauert im Boden und wandert von der Wurzel die Leistungsbahnen hoch. Es entsteht auf einer Seite des Stängels eine scharfe, vertikale Abgrenzung. Sie ist zunächst nur schwach gelblich erkennbar. Später zur Abreife hin wird sie bräunlicher und die Zellen über dem Gewebe zerfasern. Ein dunklerer Streifen mit silbrig-grauen Verfärbungen, den Mikrosklerotien (auch Eisenstaub genannt) wird sichtbar. Er lässt sich durch Kratzen am grünen Stängel freilegen. Es sind immer nur Nebentriebe auf der Seite des Streifens betroffen, selten stirbt die gesamte Pflanze ab. Wärme fördert die Ausbreitung des Pilzes. Nach der Ernte verbräunt die Stoppel wegen des Pilzwachstums zügig. Die Wurzeln sind dann grau bis schwarz.

Die Verticillium-Stängelstreifigkeit kann zu vorzeitiger Abreife und dem Aufplatzen der Schoten führen. Bei einzelnen Pflanzen kann der Ertrag um 70% vermindert sein.

Unsere Sortenempfehlung

Die Pioneer Züchter testen die zukünftigen Sorten bereits in einem frühen Stadium im Gewächshaus auf ihre Verticillium-Toleranz. In Großbritannien ist die Toleranz gegen Verticillium longisporum ein Teil der beschreibenden Sortenliste. PT303 erreichte im Jahr 2024 eine statistisch signifikante niedrigere Befallsstärke in den Versuchen des britischen Institutes ADAS und in den offiziellen Listen 2024 der AHDB (Sortenamt GB). Außerdem zeigte PT303 in Versuchen der HanseAgro in Schleswig-Holstein und von A&W Fieldscreen in Sachsen signifikant bessere Verticillium-Toleranzen als andere getestete Sorten.

Landwirtin im Feld

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