Fachinformationen

Zahnmais oder Hartmais?

Bei der Sortenwahl stellt sich zuerst einmal die Frage nach der Genetik: Zahnmais oder Hartmais?

Hartmaise zeichnen sich durch eine zügigere Jugendentwicklung, eine frühere Blüte und Frühreife aus. Diese Eigenschaften kommen insbesondere unter ungünstigen Wachstumsbedingungen bzw. kühleren Anbaulagen zum Tragen. Sorten mit Zahnmaisgenetik besitzen tendenziell ein höheres Ertragspotenzial, was aber oft erst bei günstigen  Wachstumsbedingungen zum Tragen kommt. Der erste Blick auf die Versuchsergebnisse richtet sich meist auf den erzielten Gesamttrockenmasseertrag der Sorte. Neben einem hohen Trockenmasseertrag haben aber vor allem die wertgebenden Inhaltsstoffe, speziell Stärkegehalt und -verdaulichkeit, eine sehr wichtige Bedeutung. Durch stärkereiche Maissilage kann zum einen teures Kraftfutter ersetzt werden, zum anderen kann durch eine hohe Verdaulichkeit der Stärke im Pansen der Stärkegehalt ohne Verluste (Stärke/Körner im Kot) ausgeschöpft werden. Die in Deutschland angebotenen Maissorten unterscheiden sich in ihrer Stärketextur (s. Abb. 1) und sind Hartmaise (Ha), Zahnmaise (Za) oder Zwischentypen (Zw).
 
Bei Zahnmaisen ist die Stärke mehliger. Das Cracken der Zahnmais-Körner ist daher bei hohem TS-Gehalt oder längeren theoretischen Häcksellängen einfacher. Zahnmaise enthalten weniger glasige Stärke im Vergleich zu Hartmaisen. Unabhängig von der Zerkleinerung der Maiskörner wird glasige Stärke im Pansen langsamer abgebaut. Allerdings: Je länger die Silierdauer, desto stärker wird die Glasigkeit der Hartmais-Körner reduziert.

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Ruminale Stärkeverdaulichkeit ist entscheidend

Je mehr die Kornstruktur einer Hybride der eines reinen Zahnmaises ähnelt, desto höher ist die durchschnittliche Stärkeverdaulichkeit der Sorte (Abbildung 2). In Deutschland dominieren Zwischentypen. Daher beurteilen wir bei Pioneer neben der Kornstruktur auch weitere Eigenschaften. Wir selektieren auch unter den leistungsstarken Zwischentypen gezielt solche mit einer hohen Stärkeverdaulichkeit (Abbildung 3).

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Optimum AQUAmax Technologie

Optimum AQUAmax Körnermais Hybriden vereinen starke agronomische Eigenschaften und einen Ertragsvorteil bei limitierter Wasserversorgung.

 

Optimum AQUAmax Körnermais Hybriden vereinen starke agronomische Eigenschaften und einen Ertragsvorteil bei limitierter Wasserversorgung.

Das AQUAmax Label zeichnet in unserem Portfolio jene Sorten aus, welche auch unter Trockenheit und Hitze verlässliche Ertragsgaranten sind.

AQUAmax für mehr Anbausicherheit​

Bei Pioneer beschäftigen wir uns durch unser züchterisches Engagement im trockenen kontinentalen Klima Osteuropas schon seit Jahren damit, wie wir den Landwirten dort auch unter schwierigsten Bedingungen mit unseren Sorten als verlässlicher Partner zur Seite stehen können. Gerade nach den letzten teils sehr trockenen Jahren möchten wir der Landwirtschaft mit all unserem züchterischen Wissen und unserer Erfahrung zur Seite stehen. Wir stellen nicht nur Leistung, sondern vor allem Leistungssicherheit in den Fokus.​

AQUAmax Sorten zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:

✔️ Leistungsvergleich mit den stabilsten Hybriden im Portfolio

✔️ Überdurchschnittlicher Ertrag unter Trockenheit

✔️ Sichere Kornfüllung auch unter Trockenheit und Hitze

✔️ Sichere Bestäubung auch bei Hitze zur Blüte

✔️ Ertragsstabilität über Umwelten hinweg


Diese Hybriden wurden in einem europaweitem Testnetzwerk über mehrere Jahre und auf unzähligen Standorten unter Trockenstressbedingungen geprüft, um am Ende Ertragsstabilität auch bei knapper Wasserverfügbarkeit zu garantieren. Gerade dieser Fokus auf den effizienten Umgang mit der knappen Ressource Süßwasser ist auf lange Sicht einer der größten Beiträge der modernen Pflanzenzüchtung zur nachhaltigen Landwirtschaft und Ernährungssicherung. Pioneer als Teil von Corteva Agriscience ist stolz hier Vorreiter zu sein.

Züchtung mit Fokus auf Ertragsstabilität

Da nicht nur Körnermaisanbaugebiete, sondern zunehmend auch klassische Futterbauregionen mit trockenen Bedingungen konfrontiert sind, legen wir auch in diesem Bereich vermehrt Wert darauf, Ertragsstabilität sichtbar zu machen. Ein Hilfsmittel ist hierbei die Methodik der Finlay-Wilkinson-Regression. Was sich kompliziert anhört, ist lediglich der Vergleich der Sortenleistung zur Durchschnittsleistung aller Hybriden über viele Standorte hinweg.

In Abbildung 1 sind schematisch zwei verschiedene Sortentypen dargestellt. Die Kurve der Sorte A beschreibt einen Sortentyp,
der unter marginalen Bedingungen weit besser ist als der Durchschnitt aller anderen Sorten, jedoch unter sehr guten Standortbedingungen hinter dem Durchschnitt der meisten Hybriden zurückfällt. Der Typ „Arbeitspferd“, wenn man so will. Sortentyp B dagegen beschreibt eine Hybride, welche unter Spitzen-Bedingungen Spitzen-Leistungen erzielt, jedoch mit schwierigen Standortbedingungen große Probleme hat. Metaphorisch gesprochen der Typ „sensibles Rennpferd“. Diese Extrembeispiele beschreiben exemplarisch das Verhalten verschiedener Hybriden bei zunehmender Standortqualität. Neben diesem Ansatz spielt Stabilitätsvarianz bei der Selektion ertragsstabiler Hybriden eine große Rolle.

In Abbildung 2 sind zwei Sorten dargestellt, welche die gleichen Durchschnittserträge bei steigender Standortqualität aufweisen.
Der Unterschied zwischen Sorte C und Sorte D ist die geringere Streuungsbreite (Stabilitätsvarianz) der Erträge. Aufgrund ihrer stabileren Leistung ist Sorte C bei gleicher Durchschnittsleistung Sorte D vorzuziehen. In den meisten Fällen sind die Sortencharakteristika nicht so stark ausgeprägt wie in diesen schematischen Extrembeispielen, jedoch achten wir in der Züchtung vermehrt darauf, Sorten zu selektieren, welche auch unter schwierigen Bedingungen nicht zusammenbrechen und eine möglichst geringe Streuung der Erträge aufweisen. Da uns die Erfahrung der letzten Jahre gelehrt hat, dass marginale Bedingungen auf jedem Standort auftreten können, kommt es darauf an, eine Sorte auf dem Acker stehen zu haben, die einen auch dann nicht im Stich lässt.

Bei Pioneer arbeiten wir unermüdlich daran, die richtigen Sorten für den richtigen Schlag auszuwählen. Verlässlich und mit Sachverstand sowie 100 Jahren Erfahrung in der Maiszüchtung.

Mais-Stangenbohnen-Gemisch

Mais-Stangenbohnen-Gemisch als Fruchtfolgeglied nutzen  

Lösung für Mais nach Mais

Die neue Gemeinsame Agrarpolitik stellt die Landwirte vor Herausforderungen. Die sogenannte „GLÖZ 7“ welche den Fruchtwechsel regelt, bereitet insbesondere Futterbaubetrieben einiges an Kopfzerbrechen. Die gute Nachricht für diese Betriebe ist, dass die Möglichkeit besteht Maisgemenge (Maismischkulturen) als Hauptkultur anzubauen und dadurch die Anforderungen des Fruchtwechsels zu erfüllen.
Wir bieten zahlreiche Pioneer Maissorten als fertige Mischung mit Stangenbohnen an. Eine Neuheit ist, dass Pioneer erstmalig zwei Sorten mit Korit gebeiztem Maissaatgut als Gemisch anbietet, um den Vogelfraß zu verhindern. 

Unsere breite Produktpalette

 

Vorteile

Der Mischanbau von Mais und Stangenbohnen gehören zu den ältesten bekannten Mischkulturen in der Landwirtschaft. Hierbei nutzen die Stangenbohnen den Mais als Rankhilfe, wobei der Mais wiederum von der stick- stofffixierenden Leistung der Stangenbohnen profitiert. Bei einer synchronen Abreife erhält man so proteinreichere Silagen und leistet einen Betrag zur Biodiversität in der Kulturlandschaft.

✔️ Erhöhter Proteingehalt (+ ca. 20 %) gegenüber reiner Maissilage

✔️ Mais und Stangenbohnen haben einen ähnlichen Aussaat- und Erntezeitpunkt

✔️ Die Mischung aus mehreren Stangenbohnensorten – mit   ähnlicher Korngröße wie der Mais und einem weiten Blühfenster – verringert die Entmischungsgefahr (homogenere Standraumverteilung) und reduziert das Ausfallrisiko der Komponenten

✔️ Reduzierte Stickstoffdüngung (ca. – 30 kg/ha) durch die N-Fixierung der symbiontischen Knöllchenbakterien der Stangenbohnen

✔️ Bohnen im Mais führen zu einer schnelleren Bodenbedeckung, wodurch das Unkraut besser unterdrückt und das Erosionsrisiko gesenkt wird

✔️ Bohnen erhöhen die Biodiversität in den Maisfeldern und dienen als Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten   

Weitere Informationen

Mischungskomponenten, Abpackung und Beizung

Abpackung:
50.000 Körner pro Einheit 

Mischungskomponenten:

Hybridmais
• Mischungsanteil: 2/3 (ca. 33.330 Körner pro Einheit)
• Frühe/mittelfrühe Maissorten (P7647, P7948, P8255, P8317, P8888)
• Beizschutz: LumiGEN Standard, LumiGEN Premium Vogelrepellent

Mehr Informationen zu den Maissorten

Stangenbohnen
• Mischungsanteil: 1/3 (ca. 16.670 Körner pro Einheit)
• Stangenbohnenmix mit breitem Blühfenster

Beizung/ Impfung
Mais: LumiGEN Standard, LumiGEN Premium Vogelrepellent
Stangenbohen: ungebeizt, Impfung mit Rhizobien unmittelbar vor der Saat erforderlich (Impfmittel ist der Lieferung beigefügt)

Mehr Informationen zu LumiGEN Beizen

Anbauhinweise

Aussaat:
• Keimwasserbedarf der Bohne ist höher als bei Mais, d.h. trockene Aussaatbedingungen vermeiden
• Hauptfruchtanbau ist empfehlenswert –  möglichst kein Zweitfruchtanbau
• Kartoffeln als Vorfrucht vermeiden
• Saatbettbereitung wie bei Mais  Leicht verspätete Aussaat empfehlenswert –  Bodentemperatur min. 8 – 10 °C
• Aussaat als Mischung – vergleichbares TKG  erforderlich
• Aussaatstärke 120.000 Körner/ha =  8 Körner Mais m² + 4 Körner Bohne m²  (= 2,4 EH/ha)

Düngung:

•N ortsüblich – 30 kg/ha
•P ortsüblich
•K ortsüblich

Pflanzenschutz:

• Saubere Grundbodenbearbeitung  mit dem Pflug ist empfehlenswert
• Vorauflauf – 2 Tage nach der Saat  Stomp®1 Aqua – 2,0 l/ha + Spectrum –  1,0 l/ha oder Spectrum®1 Plus – 4,0 l/ha
• Mechanische Unkrautbekämpfung –  1 bis 2 x Hacken

Ernte:

• Sollte sich an der Abreife des Maises orientieren 
• Technisch wie Maisernte

 

Pioneer Ökomaissorten

Pioneer. Öko. Logisch.

Pioneer ist einer der größten Anbieter von ökologisch produziertem Maisaatgut. Unser Portfolio umfasst alle Reifebereiche und Nutzungsrichtungen.

Pioneer Ökomaissorten

Steigender Stellenwert des Öko-Maisanbaus

Der Anbau von Öko-Mais* verzeichnet in den letzten Jahren eine steigende Nachfrage, insbesondere durch die nationale Strategie für 30 Prozent ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft bis 2030. Mais spielt eine Schlüsselrolle in der Milchviehhaltung als hochwertige und energiereiche Futterquelle. Auch der Markt für ökologisch erzeugten Körnermais wächst kontinuierlich. Seit 2014 ist ausschließlich ökologisch erzeugtes Saatgut zugelassen, was den wachsenden Stellenwert des Öko-Maisanbaus in der Landwirtschaft unterstreicht.

 

*Kontrollstelle: DE-ÖKO-006

Was zeichnet unsere Sorten aus?

Ökomais Vorteile Jugendentwicklung

Jugendentwicklung

Wir wählen speziell die Sorten aus, welche sich durch eine besonders zügige Jugendentwicklung auszeichnen. Ein weiterer Fokus liegt auf dem frühen Längenwachstum und einem zügigen Reihenschluss, um die Wasserverdunstungsrate zu minimieren.

Ökomais Vorteile Nährstoffeffizienz

Nährstoffeffizienz

Alle Sorten aus unserem Bio-Portfolio verfügen über eine hervorragende Wurzelentwicklung. Die Wurzelentwicklung und insbesondere der hohe Anteil an Feinwurzeln verbessern die Aneignung der im Boden vorhandenen Nährstoffe.

Ökomais Vorteile Unkrautunterdrückung

Unkrautunterdrückung

Weitere Kriterien sind die sehr breiten Blätter und die planophile Blattstellung für eine gute Unkrautunterdrückung. Wir achten auch auf sehr gute Striegeleigenschaften.

Unsere Ökomais-Sorten

 

Unsere Angebot an ökologisch produziertem Maissaatgut umfasst auch eine breite Palette an Sorten. Für alle Nutzungen und Verwendungszwecke haben wir die passende Sorte für Sie:

Silo- /Biogassorten:  P7647P8666P8888

Doppelnutzungssorten (Silo, Biogas, Korn): P7460P7515P8255P8329P8902PR39F58P9610P9944P9911

Körnermaissorten: P7818

Kontakt

Haben Sie Fragen zu Produkten oder Fachthemen? Unser Team an Pioneer Verkaufs- und Fachberatern steht Ihnen zur Verfügung und hilft Ihnen gerne bei der Auswahl der richtigen Ökosorte für Ihren spezifischen Anbau. Sprechen Sie uns gerne an. 

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